FW FREIE WÄHLER Lich fordern ein Konzept für die Seniorensozialarbeit
| 01.06.2020 | In die anstehende Sitzungsrunde stellten die Fraktion der FW Freie Wähler einen Antrag zur Erstellung eines Konzeptes für die Seniorensozialarbeit in Lich. „Wir möchten, dass der Magistrat ein Konzept in dem der Anspruch der Stadt an die Seniorensozialarbeit definiert und die daraus resultierenden Maßnahmen abgeleitet werden. In das Konzept müssen auch die bereits vorhandenen Angebote von ehrenamtlich tätige Personen, Gruppierungen sowie Vereine eingebunden werden“ erläutert Ilka Gütlich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FW Lich.
Der Antrag fand die Zustimmung aller Licher Stadtverordneten
Schon im Februar haben die Freie Wähler im Rahmen der Haushaltsberatungen auf die Herausforderung der Seniorensozialarbeit in den Kommunen hingewiesen. „Neben den Jüngsten in der Gesellschaft werden wir uns zukünftig auch verstärkt mit den Belangen der Senioren in unserer Gemeinschaft beschäftigen müssen. Die Seniorensozialarbeit wird in den kommenden Jahren das Aufgabenspektrum der Kommunen erweitern“, ist sich der Fraktionsvorsitzende Josef Benner sicher. „Die gesellschaftliche Entwicklung ‑ mit der Auflösung der Großfamilien ‑ und der demografische Wandel hinterlassen deutliche Spuren in unserem sozialen Gefüge und verlangen in ihrer Konsequenz nach Konzepten, die die Bedürfnisse der älteren Generation abdecken. So erwartet die demographische Projektion bei Menschen über 60 Jahre einen Anstieg von 28 % im Jahr 2018 auf 38 % im Jahr 2035 innerhalb der Licher Bevölkerung.“
Zusätzlich zur Bereitstellung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, werde man sich auf kommunaler Ebenen zukünftig stärker in der Entwicklung von Betreuungsangeboten engagieren müssen. „Neben der Unterstützung im bürokratischen Alltag, der Versorgung mit Gütern des Alltags, werden persönliche Ansprache sowie ein altersgerechtes Freizeitangebot benötigt“, beschreibt Ilka Gütlich das Aufgabenspektrum. Die medizinische Betreuung sei in Lich, mit der guten Versorgung von Haus- und Fachärzten sowie dem breiten Angebot der Asklepios Klinik gut aufgestellt. Vielmehr seien es die einfachen Dinge des Alltags, wie zum Beispiel Gemeinschaft zu erleben oder das Gefühl gebraucht zu werden, die die Lebensqualität im Alter ausmachen. Auch könne gezielte seniorengerechte Bewegungs-, Sport,- Informations- und Kulturangebote die Selbstständigkeit und Lebensqualität nachhaltig fördern.
Daher sehen die Freien Wähler den Bedarf nach der Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Seniorensozialarbeit in Lich. „In dieses Konzept müssen wir auch die vielen Aktivitäten aus der Licher Vereinsgemeinschaft einbinden. Die letzten Wochen, mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, haben gezeigt, dass wir in Lich auf eine gutes ehrenamtliches Fundament bei der Seniorenarbeit bauen können“, gibt sich Josef Benner zuversichtlich. So könne das Gemeindeschwesterprogramm, welches die Stadt schon heute unterstütze, ein Mosaikstein im Gesamtkonzept sein.